Die Masurische Biene

Mitteilungen der Genealogischen Arbeitsgemeinschaft Neidenburg, Ortelsburg und benachbarter Kirchspiele
koordiniert von Martin Jend, Martin Hennig, Reinhard Kayss und Bernhard Maxin, Am Alten Berg 1, 64342 Seeheim-Malchen
Folge 9 / September 1999

An die Freunde der GeAGNO

Rückblick

Wir haben nach dem Versand der letzten Biene viel Anerkennung erhalten, andererseits aber auch Kritik vernommen, weil den einen die Inhalte zu theoretisch und den anderen zu wenig genealogisch konkret ausgefallen sein sollen. Wir wollen uns daher zukünftig bemühen, die nach unserer Meinung für die Tätigkeit unserer genealogischen Arbeitsgemeinschaft wichtigen Informationen mit den allgemeinen familiengeschichtlichen Mitteilungen so zu verknüpfen, daß alle Interessierte auf dem laufenden gehalten werden.

Das jährliche für unsere Arbeit wichtige Beratungstreffen (es war das zwölfte) im Juni in Malchen mit den Herren Dr. Flade, Hennig, Jend, Kayss, Maxin und Monka hat neben den persönlichen Gesprächen und dem Informationsaustausch auch einige Entscheidungen erforderlich gemacht. Herr Dr. Flade führte anhand seiner für die EDV-Arbeitsgruppe im o- u. wpr. Familienforschungsverein erarbeiteten Literatur-Datenbank vor, welche weitgehenden Möglichkeiten in dem von ihm verwendeten, besonders preiswerten Datenbankprogramm stecken. Alle waren davon überzeugt, daß dies auch für unsere Arbeitsgemeinschaft ein besonders geeignetes Programm sei.

Herr Hennig erläuterte, daß das von ihm entwickelte Programm auf der Basis von "MS-ACCESS" fertig sei. Interessenten, die mit diesem Programm arbeiten wollen, können sich an ihn wenden (Anschrift s. Folge 3 / März '97) Im Rahmen seiner (sehr begrenzten) Zeit wird er dafür die notwendigen Hilfestellungen geben.

Die Herren Jend und Kayss gaben ebenfalls als EDV-Experten einen Überblick über den Stand der Quellenaufbereitung. Herr Jend erläuterte das in Zusammenhang mit der DZfG Leipzig entwickelte "Genealogische Quellenverzeichnis", das Zug um Zug erstellt und als "Gegenleistung" der GeAGNO für die Unterstützung durch die DZfG gedacht ist. Das zweiseitige Info-Blatt der GeAGNO wurde besprochen; eine überarbeitete und aktualisierte Fassung wurde im August erstellt. Herr Maxin brachte erneut die Notwendigkeit von mehr Verstehenshilfen für verschiedene Zusammenhänge ins Gespräch und daß eine "Zweite Ausgabe der masurischen Bienen...", geheftet in einer Mappe spätestens im September erforderlich sein würde.

Herr Monka trug eine von ihm erarbeitete Analyse zur "Mitarbeiter-Situation" der GeAGNO vor. Die anschließende Diskussion ergab, daß "der" Mitarbeiter nicht in einer bestimmten Zielgruppe zu suchen sei, sondern daß die Mitarbeiter-Basis am besten dadurch erweitert werden kann, indem noch mehr als bisher alle Möglichkeiten der Darstellung unserer Tätigkeit bei Jahrestreffen von Geschichtsinteressierten genutzt werden sollten.

Solche Arbeits- und Beratungstreffen sind für den Fortgang unserer Tätigkeit unverzichtbar. Dazwischen fanden seit 1988 jährlich wenigstens zwei kleinere statt (März u. November), so daß wir auf etwa 36 bis 49 Treffen schauen können. Diesmal konnten wir u.a. mehrere Kopien von Beiträgen anderer zu Ortsgeschichten und auch die ersten Reaktionen auf den Beitrag in der Zeitschrift der AGoFF (s. Heft/99: Hist. Bevölkerungserfassung in den ostpr. Kreisen Nbg. und Obg.) entgegennehmen. Nachdem wir in der Folge 8 die grundsätzlichen organisatorischen Fragen geklärt haben, soll es künftig mehr um Bausteine für genealogische Zwecke gehen. Die Situation der "Landsleute" war um 1978 noch stark ideologisch bestimmt; es war ein Anliegen der GeAGNO, die südostpreußische Regionalgeschichte nicht mehr unter dem Blickwinkel des deutsch-polnischen Nationalitätenkonflikts des 19. und 20. Jahrhunderts zu sehen, sondern aus den Voraussetzungen ihrer Zeit darzulegen und verständlich zu machen. Unser methodisch-didaktische Ansatz liegt also bei den Quellen zur Personen- und Kirchspielgeschichte, bei Orten und Menschen. Das bedeutet nach dem Verlust der alten Heimat, Ereignisse "vom Friedhof" her im Blick zu halten und tätig zu sein. Uns geht es um die Aufbereitung von Quellen mit genealogischen Inhalten mittels der EDV, um

- sie für familiengeschichtliche Forschungen auswertbar zu machen

- die Zusammenarbeit mit dt. und poln. Historikern zu vertiefen und zu fördern

- preußisch-masurisches Regionalbewußtsein zur Sprache zu bringen

- Probleme der Wanderungsbewegungen zu erkennen und kritisch zu behandeln

- interessierten Nachwuchs für Mitarbeit und Erfahrungsaustausch zu gewinnen

- Fragen zur Namenforschung und -deutung beantworten zu können.

Wir sagen dies, um Mißverständnissen vorzubeugen, denn wir werden (leider) immer noch nach den Intentionen gefragt. Und unser Forschungsfeld ist begrenzt. Wer mehr für Preußisch Masuren erwartet, möge Selbsthilfegruppen gründen und in unserem Sinne tätig werden, natürlich auch in anderen Regionen im untergegangenen Ostpreußen. (Dieser Weg macht viel Sinn und führt weiter).

Koordinationen nehmen Zeit in Anspruch

Es ist nach wie vor erforderlich, Kontakte zu kleinen Arbeitsgruppen innerhalb der GeAGNO zu pflegen. M.J. koordiniert nebenher für die Ortelsburger, R.K. nebenher für die Neidenburger; B.M. kümmert sich auf seinen Besuchsreisen nach Hamburg, Leipzig, Berlin, Allenstein/Olsztyn nebenbei um Computereingaben, so z.Zt. bei Bernd Althof für Kl. Koslau / Gr. Schläfken, bei Gerd Bruderek und Friedhelm Rohmann für Aweyden u.a. Er und seine Frau beraten außerdem mehrmals monatlich Besucher in Malchen, damit sie besser über "tote Punkte" hinwegkommen. Auf unsere letzten Wegzeichen gab es Rückmeldungen, wohl auch deshalb, weil Landsleuten einmal deutlich gesagt werden mußte, daß sie bei ihren Treffen u.E. zu viel plachandern, aber nur wenig zielgerichtet für ihre alte Heimat tun. Anders gesagt: Ein paar Neueinsteiger fragten an, wann und wo es Aufgaben gäbe, baten um Beistand und manchen Rat, was wiederum Zeit erforderte. Doch wir ließen es uns nicht zweimal sagen. Damit war ihnen und uns geholfen. Zwei Neueinsteiger gab es über das Internet.

Unsere Mitteilungen nun als Heft in einer Sammelmappe

Die rege Nachfrage nach unseren "Bienen", die ursprünglich nur als interne Infos gedacht waren, stellte uns vor die Aufgabe, eine zweite, etwas ergänzte Ausgabe herauszubringen, laufende Seitenzahlen ein- zufügen und das Ganze in Heftform erscheinen zu lassen. Zum ersten Teil rechnen wir rund 52 Seiten, es folgen danach diverse Auszüge aus Forschungen anderer, deren Inhalt sich auf Thematisches bezieht und kurze Übersichten ermöglicht. Der zweite Teil beginnt auf Seite 79. Zu den sechs schon namentlich bekannten Bibliotheken kamen drei weitere hinzu - das Evangelische Zentralarchiv in Berlin, das Zentralarchiv der EKHN in Darmstadt und die Schlesw.-Holst. Gesellschaft für Familienkunde in Kiel. Von mehreren war zu vernehmen, daß unsere innovative Vorgehensweise, die nicht zuletzt auch auf pädagogisches Geschick zurückzuführen sei, starke Eindrücke hinterlassen hat.

Genealogische Knackpunkte

Um dem Bedürfnis einiger Mitarbeiter nachzukommen, wollen wir unter dieser Überschrift in den kommenden Ausgaben eine Rubrik einrichten, die sich mit ungeklärten bzw. zu klärenden genealogischen Einzelfragen befaßt. Oft gibt es unzureichende Angaben in den Quellen. Der einzelne Forscher ist meist überfordert. Wir können mit unseren Daten vergleichend helfen und bitten, sich jeweils an die Datenbankverwalter mit dem bisher bekannten Detailwissen zu wenden. So erwarten wir, daß sich die Rubrik zu einem Forum entwickeln wird, in dem neben der Bekanntgabe von neuen "Knackpunkten" die Weitergabe von hereingekommenen Ergänzungen allen zugute kommen kann. Der erste Fall beschäftigte viele Jahre (d.h. von 1936 bis 1993) die Verwandtschaft Dudda der mütterlichen Linie von B.M. aus Farienen im Kirchspiel Friedrichshof, und zwar liegt (bzw. lag) im Heiratsregister 1824 eine Namenverwechselung vor, wie eine umfassende und zeitintensive Recherche anhand aller zur Verfügung stehenden Quellen jeweils vor Ort ergab. Näheres teilt B.M. Anfragern persönlich mit.

Neu entdeckte Kirchenbücher für unsere westmasurische Region

Durch einen Forscherfreund erhielten wir letztes Jahr den Hinweis, daß in den Allensteiner Findbüchern einige Zugänge an Kirchenbüchern vermerkt seien. Genaueres läßt sich nur vor Ort feststellen beim Vergleich. Dies brachte B.M. im Juni auf seine 30. Archivreise nach Allenstein, wo er (nach einer Hüftgelenkoperation zwar noch auf Krücken gehend) einige Überraschungen auch bezüglich der Erfassungsdaten erlebte (1996 und 1997). Im März bzw. August 1993 konnte er bereits rund 60 Zugänge näher auflisten und Interessierten zur Mikroverfilmung vermitteln, davon rund zehn für unsere Region. Nun war er bei der Durchsicht mehrerer KB aus Friedrichshof, aus dem die Vorfahren seiner Mutter stammen, sehr betroffen, von denen er im Oktober 1976 schon Kenntnis erhielt, die aber bisher nicht zugänglich waren. Seine Bemühungen, sie einsehbar zu machen, haben sich gelohnt. (Mehr dazu in einem persönlichen Teil an anderer Stelle.) Für die Kirchspiele Friedrichshof, Heinrichsdorf und Narzym liegen nun wesentlich mehr Kirchenbuchquellen vor, als wir anfangs annehmen konnten. Für einige andere sind Pfarramtsakten mit Konfirmandenlisten verwendbar, allerdings ist der damit verbundene Aufwand beträchtlich.

Maßnahmen zur Gewinnung von "Nachwuchskräften"

Das Leitungsteam der GeAGNO hat sich angesichts der Möglichkeiten für genealogische Forschungen, die ursprünglich nur bis um 1875 disponiert worden waren, dann zwangsläufig wegen der starken Nachfrage bis um 1920 ins Auge gefaßt wurden, mehrmals schon mit Nachwuchsfragen befaßt. Die Praxis stellt hohe Anforderungen. Es eignen sich nur hochmotivierte Kräfte, die willens sind, lernend bei der Sache für sich und andere zu sein. In der Regel erreichen uns Anfragen, bei denen wir auf den ersten Blick sagen können: "Das führt nicht weiter, da ist zuviel versäumt worden." Bitte helfen Sie mit, Gelegenheiten zu nutzen, sich in die ostdeutsche Geschichte hineinzudenken, sich in Seminaren mit Masuren näher zu befassen! Bei der Ost-Akademie in Lüneburg war in den vergangenen Jahren zu hören, daß die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte dann besonders fruchtbar ist, wenn sie an der Geschichte des eigenen Ortes bzw. der eigenen Landschaft ansetzt und hier Entwicklungen deutlich macht. Der regionale Zugang motiviert, sich historisch mit bisher nicht untersuchten, bisweilen verdrängten Fakten aus der Geschichte der näheren oder weiteren Umgebung zu befassen. Die südostpreußische Region eignet sich unseres Erachtens dazu trotz der Tatsache, daß sie heute nicht mehr zu Deutschland gehört, denn auch in Ostpreußen spielte sich bis 1945 die Geschichte eines Teils des deutschen Volkes ab, sie reicht im Süden sogar darüber hinaus. Unsere Erfahrungen sprechen dafür, daß es sinnvoll ist, die Geschichte Masurens nicht zu verdrängen, sondern sie aufzugreifen, zu behandeln und zu diskutieren. Wir hoffen sehr, auch künftig am Kolloquium zur ostpreußischen Regionalgeschichte unter Leitung von Herrn Dr. G. Doliesen wieder teilnehmen zu können, selbst wenn sich der Aufenthalt verteuern sollte. Gute Angebote fordern ihren Preis.

Namenkomplikationen - nicht nur im GeAGNO-Forschungsfeld

Was aus deutschen Familiennamen in Amerika geworden ist, hat im Juni 1999 die FAZ (Nr. 140, S.14) in einem lesenswerten Artikel alle Leser wissen lassen: Aus Güngerich wurde Gingrich, aus Eickhoff = Icof, aus Pfannebecker = Pennypackers, aus Schlicht = Slicht bzw. Slict. Einfache Namen, meist einsilbige, die auch im breitesten Amerikanisch nicht anders auszusprechen wären als im Deutschen, wurden beibehalten; andere wie Schmidt, Koch oder Freitag, wurden übersetzt als Smith, Cook oder Friday und weitergeführt. Wegen der unterschiedlichen Phonetik sind manche deutsche Namen, amerikanisch ausgesprochen, kaum als solche zu erkennen: Thiel und Knauer müssen den Verlust der deutschen Laute verschmerzen, Bode und Kade werden kurzerhand einsilbig. Oft wurde in die deutsche Schreibeweise eingegriffen. Besondere deutsche Buchstaben wie das "ß" wurden geändert (Geißler zu Geisler), Umlaute fielen weg (Jäger zu Jager), schwer auszusprechende "pf-Laute" wurden vereinfacht (Pfeffer zu Peffer) oder vermeintlich überflüssige weggelassen oder an die englische Aussprache angepaßt (Bruckner zu Brookner) oder erweicht (Huber zu Hoover) u.a.m.

Was aus prußischen, deutschen und polnischen Namen in Masuren geworden ist, könnten wir unseren Lesern in den kommenden Ausgaben mitteilen, falls sie eine zweite laufende Rubrik wünschen.

Quellenauswertung und Namenkunde

In der APG (NF), Band 29 des "Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen" erschien eine Publikation von Herrn S. Hungerecker unter dem Titel: "Verschreibungen im Ostpreußischen (Königsberger) und Litauischen (Gumbinner) Kammerdepartement im 18. Jahrhundert". Teil seiner Arbeit ist eine mit "F" bezeichnete Aufstellung aus dem Amt Friedrichfelde. Da das dort aufgeführte Namensgut unser "Forschungsgebiet" betrifft und wir ebenfalls diese Quelle bearbeitet haben, waren wir interessiert, wie andere, die sich nicht so konzentriert mit einer begrenzten Region befassen, solche Quellen aufbereiten. In der GeAGNO verwenden wir zur Identifizierung der Namen nicht nur unsere Sortiernamen- Datenbank, sondern auch den zwischenzeitlich sehr umfangreichen Datenbestand. Hinzu kommt bei unseren Bearbeitern eine große, in Jahren erworbenen Kenntnis masurischer Familiennamen, die in einem Kirchspiel vorkommen, hinzu. Gerade die Publikation von Herrn Hungerecker, mit den zahlreichen Lesefehlern, die noch vermischt sind mit Schreibfehlern der nach Masuren versetzten preußischen Beamten, zeigt, wie richtig der von der GeAGNO eingeschlagene Weg zur Aufbereitung südostpreußischer Quellen ist. Hinzugefügt sei, daß auch in anderen Kirchspielen und Ämtern bei der Übertragung des Namensgutes Lese- und Schreibfehler unterlaufen sind, auf die wir zu gegebener Zeit noch zurückkommen werden.

Zum Stand der Quellenaufbereitung

Zur Zeit werden für das Heft Nr. 8 der "Historischen Einwohner-Verzeichnisse (HEV)" die ältesten Kirchenbücher zum Kirchspiel Muschaken, Teil 1, durch die Herren Kayss, Jend, Maxin in den entsprechenden Datenbanken überarbeitet und zusammengeführt. Herr Hennig wird anschließend die Druckvorlage erstellen. Damit kommen wir den Wünschen einiger Muschakener sowie Windauer nach, doch endlich etwas zu den Dörfern im Ostteil des Kreises Neidenburg zu bringen, wo die Kritik an der herkömmlichen Forschungsweise vor 20 Jahren ansetzte und zu scharfen Kontroversen führte. Wir haben schon manche Schwerpunkte an anderen Stellen gesetzt, jedoch nie das Ziel aus den Augen verloren, für die "Doppelgemeinde "Muschaken und Windau" besondere Wegzeichen zu setzen. Wie die Teile des Heftes zum Kirchspiel Fürstenwalde sollen die neue Publikationen nur in wenigen Exemplaren ausgedruckt und ansonsten als WORD-Datei auf CD abgegeben werden, damit möglichst viele die Gelegenheiten für eigene zeitgemäße Forschungen wahrnehmen können..

Herr Jakubassa hat ca. 6.500 Datensätze zum Totenregister Klein Jerutten 1795-1826 erarbeitet und an die HED_AGNO übergeben und arbeitet fleißig an anderen Stellen weiter. Wir danken sehr!!

Herr Bulitta hat die personenkundliche Auswertung des Ostpreußenblattes abgeschlossen. Die Publikation zu Standesamtsunterlagen Passenheim ist im Entwurf fertiggestellt und wird zur Zeit von ihm überprüft. Von der "Internet-Seite" der GeAGNO soll wegen der vielen Anfragen eine Kurzfassung in Englisch erstellt werden.

Herr Jend bearbeitet z.Zt. das Taufregister Friedrichshof 1834-49. Dies ist die letzte zu erfassende in Deutschland vorhandene Quelle zum Kirchspiel Friedrichshof. Herr Maxin hat bei seiner letzten Archivreise nach Allenstein/Olsztyn in Verhandlungen erreicht, daß ihm eine Möglichkeit eröffnet wurde, 1035 Fotokopien von nur in Allenstein vorhandenen Quellen zum Ksp. Friedrichshof zu erwerben. Hierzu ist ein ausführlich begründeter Antrag an die Archivleitung in Olsztyn zu stellen gewesen. Wird der Antrag befürwortet, besteht die Möglichkeit, zur Komplettierung der Kirchenbücher eine entsprechen- de Genehmigung aus Warschau zur Herstellung der Fotokopien zu erhalten.

Der erste Band des "Genealogischen Quellenverzeichnisses" (Willenberg-Land) wurde erstellt und der DZfG Leipzig übergeben. Zur Zeit wird für das Kirchspiel Ortelsburg der Prüfentwurf zum "Genealogischen Quellenverzeichnis (GeQu)" erarbeitet. Insgesamt wird das GeQu für das Kirchspiel Ortelsburg einen Umfang von drei großen Ordnern haben, die nach und nach erstellt werden sollen.

Als Literatur empfehlen wir diesmal:

Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung. NF d. Zeitschrift f. Ostforschung. Im Auftrag des Herder-Instituts e.V. (Verschiedene Beiträge) hrsg. v. mehreren Historikern, Marburg/L., ISSN 0948-8294.

Einzelheft "Ostkirchentagung 1995. 50 Jahre danach - Flucht und Vertreibung". Referate von: Dr. J. Rogall, Dr. H. Barth, Dr. K.H. Hornhues. Hrsg. vom Ostkirchenausschuß der EKiD ... Loccum.

Deutsche und polnische Christen. Erfahrungen unter zwei Diktaturen. Hrsg. von M. Greschat in der Reihe "Konfession und Gesellschaft", Band 19; 1999. Kohlhammer (hier auch andere Bände!).

Jasinski, Grzegorz: Zwischen Sekte und Kirche. Die litauische und masur. Gemeinschaftsbewegung im 19. Jahrhundert (bis 1885). Sonderdruck aus "Der Fremde im Dorf ... " INK Lüneburg. 1998.

Pukrop, Paul: Erinnerungen an ein ausgelöschtes Dorf (Kl. Eichenau am Omulef) in Ostpreußen. Selbstverlag, Gelsenkirchen, 1980. (90 S. Heimatgedanken, Geschichten und Erzählungen.)

Szepanski, Friedrich: Erinnerungen an Großwalde, Krs. Neidenburg. Kleine Aufsätze zur Heimat- und Volkskunde eines ostpr. Dorfes. Selbstverlag, Morbach/Hunsrück, 2. erweiterte Fass. 1982.

Suchalla, Fritz: Geschichte des Dorfes Gedwangen/Jedwabno. Ein Kirchdorf und Marktflecken im

Kreis Neidenburg/Ostpr. - Herausgeber: H. Schmidt, Essen. Sept. 1994 (z.Zt. nur noch 3 Exempl.).

August Tadday (Ulleschen, Ksp. Muschaken) hat zu seinem Heimatdorf sehr wertvolle Niederschriften zu verschiedenen Ereignissen hinterlassen, die bisher noch nicht veröffentlicht, jedoch dem Doktoranden A.K. zugänglich gemacht wurden (durch die Herren R. Kayss und B. Maxin).

Fritz W. Maxin (Hardichhausen, Ksp. Muschaken) hat ebenfalls wertvolle Niederschriften zu seinem Heimatort und Kirchspiel hinterlassen, die z.Zt. wissenschaftlich durch A.K. u.a. genutzt werden.

Anmerkung:

Die GeAGNO sammelt Beiträge zum südostpreußischen Regionalbewußtsein, zu Dorfgeschichten, zum Aberglauben u.a.m. Wer schickt uns seine Erinnerungen an Preußisch Masuren zu? - Wir weisen außerdem darauf hin, daß

1. in dem Werk von Alfred Cammann " Märchenland des Preußenlandes" etliche ortsgeschichtlich aufschlußreiche Beiträge für Masuren zu finden sind. Bremer Beiträge zu Heimat und Volkstum, 1973.

2. in den Heimatbriefen der Kreisgemeinschaften doch auch Aufschlußreiches zur Regionalgeschichte geboten wird, vor allem dann, wenn man mehrere Jahrgänge im Zusammenhang durchsieht.

3. in den Vorworten und Einführungen zu unseren Historischen Einwohner-Verzeichnissen auch Orts- geschichtliches erscheint, s.in Nr. 7 der Beitrag von Rektor Dieter Chilla "Zur Geschichte des Kirchspiels Fürstenwalde/Ostpreußen", Selbstverlag der GeAGNO, 1998. (Nun auch im Obg. HB 1999.)

4. die Nr. 3 der Schriften der GeAGNO "Familiengeschichtsforschung in Südostpreußen - Konzeption, Organisation und Zielsetzung" (Hrsg. von B.M., Seeheim-Malchen, im Selbstverlag 1996) vergriffen ist und nur über die Fernleihe bzw. in einigen Bibliotheken eingesehen werden kann.

Ausblick und Hinweise

Die GeAGNO ist eine korrespondierende Arbeitsgemeinschaft. Sie bietet in Selbsthilfeaktionen realisierbare Forschungswege an, organisiert seit Jahren Beratungstreffen, nimmt an den Seminaren zur Ortsgeschichte in der Ost-Akademie Lüneburg unter der Leitung von Dr. G. Doliesen teil, ist bei den Heimattreffen ihrer Kreisgemeinschaften und Genealogentagen anwesend und vermittelt Informationen, die ansonsten nirgendwo zu bekommen sind.

Wir erinnern alle: Sichern Sie bitte genealogische Forschungen und Literatur. Manches aus einem Nachlaß landet schnell im Papiercontainer oder auf dem Flohmarkt. In unseren Sammlungen bzw. in den Archiven vor Ort könnte es wichtig sein.

Wir weisen darauf hin, daß diese Bienenfolge 9 sowohl einzeln als auch zusammen in der Mappe "Die westmasurischen Bienen der GeAGNO" (1999) allen Interessierten zugeschickt bzw. zugänglich ge- macht wird (wenn zuvor Kostenerstattung erfolgt).

Im Blick auf die heutige Anlage (s.S. 6) zum derzeit aktuellen Thema "Masurische Sprache" bleibt nur noch zu sagen, daß wir die Stichworte aus den Folgen Nr. 7. u. 8 in der März-Biene Nr. 10 konkret behandeln werden und daß von unserer Anschriftenliste all die gestrichen werden, bei denen auf dem Konto der GeAGNO (bei der Sparkasse in Siegburg: Jend ... , Nr. 25 008 160, BLZ 38 650 000) keine angemessene Gegenleistung zu finden ist.

M.J. M.H. R.K. B.M.


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