Erfahrungen bei meinen Nachforschungen

Wer selber Ahnenforschung betreibt weiß, daß man es nicht immer leicht hat Informationen zu bekommen.

Bei seiner eigenen Person anzufangen und dann alle möglichen Informationen über sich und seine Verwandte von lebenden Personen zu erfragen ist ein erster Schritt, der aber schon seine Tücken enthält.

Meine Großeltern waren alle verstorben, als ich mit meinen Nachforschungen Anfang 1998 begann. Meine Mutter hatte aber sehr viele Namen noch im Kopf und vervollständigte mein Wissen über lebende Verwandte und ihre Tanten und Onkel. So weit, so gut. Ich begann die Informationen anhand von Urkunden zu belegen und schrieb verschiedene Standesämter an. So erfuhr ich, daß meine Großmutter väterlicherseits adoptiert wurde, und außerdem fielen mir auch Kopien von Familienstammbücher in die Hände, die teilweise viele Daten enthielten.

Nun stand ich vor zwei Problemen:

  1. Meine Vorfahren stammen zum größten Teil aus Ostpreußen und das Standesamt 1 in Berlin schrieb mir, daß die jeweiligen Standesamtsunterlagen nicht in ihrem Bestand waren. Also suchte ich über die Stadtarchive nach Informationen und erhielt durch die Meldekarten zumindest die genauen Lebensdaten. An dieser Stelle habe ich mich für die Genealogische Arbeitsgemeinschaft für die Kreise Neidenburg und Ortelsburg interessiert, die für die Ahnenforschung in Ostpreußen sehr viel leistet!
  2. Mütterlicherseits begann bei meinem Urgroßvater ein Problem zu entstehen. Ich hatte nur den Namen seiner Ehefrau und den Geburtsort meiner Großmutter. An diesem Ort hatten meine Urgroßeltern nicht geheiratet und sind auch nicht verstorben. Nachdem ich in der Verwandtschaft herumgefragt habe, erhielt ich den Tip, daß mein Urgroßvater in Bad Lippspringe im Krankenhaus verstorben sei. Die Zeitangaben waren ungenau, aber durch einige weitere Hinweise konnte ich etwa 1922/23 als Todesjahr einkreisen. In Bad Lippspringe ist mein Urgroßvater aber nicht verstorben. Also habe ich den Lebensweg meiner Urgroßmutter verfolgt und bin schließlich auf Westönnen gestoßen - VOLLTREFFER! Danach konnte ich viele Informationen recht schnell erhalten und bin innerhalb weniger Wochen 3 Generationen weitergekommen, wenn auch noch nicht komplett. Der problematischste Zweig, wegen seiner ungenauen Angaben, erweist sich jetzt als einer der vielversprechendsten Zweige, da die katholischen Kirchenbücher in Westfalen wesentlich leichter zu erforschen sind. Dazu hat man mir beim Pfarramt Kallenhardt sehr freundlich weitergeholfen! Inzwischen bin ich teilweise bei der 10. Generation angekommen und bin auf das Bischöfliche Zentralarchiv in Paderborn angewiesen, da die Mikrofilme für die gewünschten Orte durch die Mormonen nicht ausleihbar sind.
Also, um nochmals zu den Stadtarchiven zu kommen: hier fand ich nicht nur Adreßbücher, sondern auch die Melderegister, die ich in Gelsenkirchen aber nicht selbst einsehen konnte. Ich mußte hier einen Forschungsauftrag stellen, der aber zügig und mit vielversprechenden Informationen bearbeitet wurde. In Herne sieht es für mich schlecht aus: die Meldedatei wurde im Krieg zerstört (genauso wie Wanne-Eickel) und wurde erst nach dem Krieg am 20.05.1945 wieder hergestellt, aber wer davor verstorben ist, befindet sich natürlich nicht mehr in dieser Datei. Trotz einer Anfrage nach zwei Sterbedaten bin ich beim Standesamt Herne nicht weitergekommen. In Warstein werden Anfragen nebenberuflich und ehrenamtlich durch Herrn Lange bearbeitet, so daß die Antwort etwas dauern kann.

Jetzt interessiert mich noch, wo die ostpreußischen Meldekarten geblieben sind !
In Deutschland (Leipzig?) oder in Polen ? Wenn mir jemand helfen kann, bitte schreiben Sie mir!

Noch kurz zu den polnischen Archiven:
Sie sind sehr hilfsbereit, aber ein ungenauer Suchantrag kann teuer werden. Eine Stunde Recherche kostet 25,-DM (billiger als in Deutschland!), dafür sind die Urkundengebühren höher, nämlich 17,-DM pro Stück (10$ US). Bei Anfragen sollte man allein aus Kostengründen genaue Angaben zu den Daten machen. Auf die Antwort kann man leider lange warten (etwa 1 bis 2 Monate für jeden Brief, leider manchmal bis zu 6 Monaten...), aber bei einigen Archiven in Deutschland (gerade die Archive, die für Ostpreußen interessant sind) geht es manchmal auch nicht schneller ... ach, ja, ein Problem gibt es noch: Die Antwortbriefe sind in polnisch und ich kann kein polnisch - aber es gibt ein Übersetzer-Team im Internet:

Übersetzer-Team E-Mail-Adresse:

trans@genealogy.net

Zur Übersetzung muß man sich an ein paar Punkte halten:

  1. Der Brief soll genealogische Themen betreffen!
  2. Der Brief sollte nicht zu lang sein (maximal 40 Zeilen, doch kürzer ist angenehmer für die Übersetzer!)
  3. Als erste Zeile soll die gewünschte Übersetzung eingetragen werden, z.B. als

  4. #GER>POL oder #POL>GER
  5. Andere Sprachen werden auch unterstützt, bitte informiere Dich auf der Homepage des Translation-Teams über die Möglichkeiten!
Und schließlich zu den historisch-militärisch interessierten Forschern. Die Möglichkeiten die Vergangenheit eines Vorfahren dort etwas aufzuhellen, sind leider sehr gering, es sei denn er war eine herausragende Persönlichkeit ...
Die militärische Karriere läßt sich aber anhand der Unterlagen aus dem Bestand der Deutschen Waffendienststelle oder anderen militärischen Archiven leicht nachvollziehen.


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